Ausbildung Buchhalter:in: Voraussetzungen, Inhalte & Ablauf
Wenn Zahlen genau dein Ding sind, könnte eine Ausbildung zur Buchhalterin oder zum Buchhalter die richtige Entscheidung für deine berufliche Zukunft sein. Wenn du über eine Buchhalter:innen-Ausbildung nachdenkst, erfährst du hier alles, was wichtig ist, darunter: Zu wem passt eine Ausbildung zum Buchhalter oder zur Buchhalterin? Was macht ein:e Buchhalter:in eigentlich genau? Und wo kann man nach der Ausbildung arbeiten?
Jobprofil: Was machen Buchhalter:innen?
Als Buchhalter:in beschäftigst du dich mit sämtlichen Aspekten des Finanz- und Rechnungswesens in einem Unternehmen. Dabei können die Aufgaben in diesem Beruf durchaus vielfältig sein. Buchhalter:innen bearbeiten zum Beispiel Rechnungen, und zwar die von Kund:innen, Geschäftspartner:innen und anderen externen Personen, aber auch die ausgehenden Rechnungen von der Firma selbst. Buchhalter:innen prüfen Rechnungen auf ihre Richtigkeit, verbuchen sie ordnungsgemäß und kümmern sich ums Mahnwesen. Ebenso kontrollieren sie Zahlungseingänge, erstellen Finanzberichte und dokumentieren sämtliche Geschäftsvorfälle. Es gehört auch zu ihrem Job, sicherzustellen, dass gesetzliche Vorschriften jederzeit eingehalten werden.
Zugleich ist in der Buchhaltung eine Spezialisierung auf einen Unterbereich möglich, etwa Finanzbuchhaltung, Lohnbuchhaltung oder Anlagenbuchhaltung. Welche Tätigkeiten im Joballtag üblich sind, hängt davon ab, um was für eine Stelle es geht. Es kann sich um Allround-Aufgaben ebenso handeln wie um spezielle Tätigkeiten, die tief in den jeweiligen Bereich eintauchen.
Jobs: Wo sind Buchhalter:innen gefragt?
Interessant ist auch die Frage, bei welchen Arbeitgeber:innen Buchhalter:innen fündig werden können. Grundsätzlich sind die Optionen bei der Jobsuche in der Buchhaltung sehr vielseitig, denn letztlich braucht jede Firma Fachkräfte, die sich mit dem Finanz- und Rechnungswesen auskennen. Arbeitsplätze bieten nicht nur Unternehmen aller Art, sondern auch Organisationen, Vereine und Behörden des öffentlichen Diensts.
Gehalt: Was verdienen Buchhalter:innen?
Die Verdienstmöglichkeiten als Buchhalter:in hängen von verschiedenen Faktoren ab. Es kommt zum Beispiel darauf an, welche Qualifikationen jemand konkret vorweisen kann und wie viel Berufserfahrung er hat. Auch das konkrete Tätigkeitsfeld und die Größe des Unternehmens wirken sich auf das Gehalt aus, ebenso der Standort und die Branche. Im Schnitt verdienen Buchhalter:innen zwischen 40.000 und 60.000 Euro brutto im Jahr.
Voraussetzungen: Wer kann eine Ausbildung zur Buchhalterin oder zum Buchhalter machen?
Wenn man Buchhalter:in werden möchte, macht man eine Buchhalter:innen-Ausbildung – oder? Nicht ganz. Es gibt in diesem Sinne keine Buchhalter:innen-Ausbildung, die du wie andere Berufsausbildungen direkt nach dem Schulabschluss aufnehmen könntest. Vielmehr müssen angehende Buchhalter:innen zuvor in der Regel schon eine andere Ausbildung absolviert haben. Anschließend können sie eine passende Weiterbildung machen, zum Beispiel bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder bei anderen Anbieter:innen.
Welche Voraussetzungen für die Teilnahme an einer solchen Weiterbildung erfüllt sein müssen, hängt davon ab, um welches Angebot es sich handelt. Die IHK fordert zum Beispiel eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem passenden Bereich (kaufmännische oder verwaltende Tätigkeiten, etwa eine Ausbildung zur beziehungsweise zum Steuerfachangestellten). Auch ohne vorherigen Ausbildungsabschluss kann eine Buchhalter:innen-Ausbildung über die IHK möglich sein, und zwar mit einigen Jahren Berufserfahrung. In der Regel werden mindestens fünf Jahre Berufspraxis in einem kaufmännischen Beruf vorausgesetzt.
So läuft eine Buchhalter:innen-Ausbildung ab
Weil es sich bei der Buchhalter:innen-Ausbildung nicht um eine klassische duale Berufsausbildung handelt, ist der Ablauf hierbei etwas anders als bei typischen Ausbildungen. Da es genau genommen eine Weiterbildung ist, dauert diese wesentlich kürzer als eine Berufsausbildung. Wer sich in Vollzeit zur Buchhalterin oder zum Buchhalter weiterbildet, muss dafür je nach Angebot zwei bis sechs Monate einplanen, mitunter auch mehr. Eine Weiterbildung in Teilzeit ist ebenfalls möglich, bei dieser Variante dauert es entsprechend länger. Wer für die Weiterbildung zum Buchhalter oder zur Buchhalterin das Haus nicht verlassen möchte, kann sich auch für Fernunterricht entscheiden.
Im Verlauf der Buchhalter:innen-Ausbildung erfahren die Teilnehmer:innen alles, was für die spätere Berufspraxis in der Buchhaltung wichtig und wissenswert ist. Das betrifft sämtliche Aspekte der Buchführung und des Rechnungswesens, aber auch gesetzliche Vorschriften. Du lernst auch, wie man Lohnabrechnungen oder Jahresabschlüsse erstellt. Gesetzliche Vorgaben dazu, welche Inhalte eine Weiterbildung zum Buchhalter oder zur Buchhalterin enthalten muss, gibt es nicht, weshalb es zwischen unterschiedlichen Angeboten Unterschiede geben kann.
Ausbildungsvergütung von Buchhalter:innen
Eine duale Berufsausbildung zur Buchhalterin oder zum Buchhalter gibt es nicht, stattdessen bieten sich spezielle Weiterbildungen für Menschen an, die im Bereich Buchhaltung arbeiten möchten. Das führt allerdings dazu, dass währenddessen kein Anspruch auf eine Ausbildungsvergütung besteht. Im Gegenteil: Die Teilnahme an der Weiterbildung kostet Geld. Wer sie in Teilzeit absolviert und mit einem Job kombiniert, kann aber nebenher weiter Geld verdienen.
Ist eine Buchhalter:innen-Ausbildung das Richtige für mich?
Macht eine Buchhalter:innen-Ausbildung Sinn? Wer als Buchhalter:in arbeiten möchte, braucht nicht nur die nötigen fachlichen Qualifikationen, die im Rahmen einer Weiterbildung erworben werden können. Es ist auch wichtig, dass es persönlich passt. Angehende Buchhalter:innen sollten eine hohe Affinität für Zahlen haben. Ein hinreichendes Interesse am Rechnungswesen und Finanzen ist die Grundvoraussetzung, um diesen Beruf auszuüben.
Um in der Buchhaltung zu arbeiten, ist ein Händchen für Mathematik sehr hilfreich. Buchhalter:innen müssen außerdem sehr genau und gewissenhaft arbeiten können. Eine gute Selbstorganisation ist ebenso nützlich in diesem Bereich wie eine hohe Leistungsbereitschaft und Stressresistenz. Wer darüber nachdenkt, Buchhalter:in zu werden, probiert es am besten einfach aus – schon ein Schnupperpraktikum kann sehr hilfreich sein, um eine Entscheidung zu treffen.
Haben Buchhalter:innen gute Zukunftsaussichten?
Beim Beruf des Buchhalters beziehungsweise der Buchhalterin handelt es sich um eine sichere, zukunftsträchtige Tätigkeit. Grundsätzlich braucht jedes Unternehmen erfahrene Fachkräfte, die sich mit dem Finanz- und Rechnungswesen im Detail auskennen. Das macht auch die Jobsuche besonders flexibel, denn qualifizierten Buchhalter:innen steht gerade in größeren Städten eine Vielzahl an Stellen zur Verfügung.
Wie in anderen Bereichen der Arbeit wird sich auch die Buchhaltung durch künstliche Intelligenz und die zunehmende Automatisierung von Prozessen verändern. In diesem Rahmen können zum Beispiel Bots künftig Softwaresysteme steuern, außerdem können Dokumente zunehmend automatisch erfasst und weiterverarbeitet werden. Nichtsdestotrotz werden Buchhalter:innen wohl weiterhin essenziell sein – sie kümmern sich dann um die Überwachung und greifen ein, wenn es Störungen oder Fehler gibt.
Nach der Ausbildung zum Buchhalter oder zur Buchhalterin: Welche Weiterbildungen bieten sich an?
Mit der Weiterbildung zur Buchhalterin oder zum Buchhalter ist der Grundstein für eine Karriere im Rechnungswesen gelegt. Wer möchte, kann zusätzliche Weiterbildungen anschließen. Das ist einerseits in regelmäßigen Abständen grundsätzlich sinnvoll, um sicherzustellen, dass das eigene Wissen auf dem neusten Stand ist.
Andererseits kann sich eine bestimmte Weiterbildung anbieten, um sich für andere Stellen zu qualifizieren oder bei Gehaltsverhandlungen mehr herausholen zu können. Auch ein Studium kann sich diesbezüglich anbieten. Zu den möglichen Studiengängen gehören zum Beispiel BWL, Business Administration und Controlling beziehungsweise Finanz- und Rechnungswesen.